Geschichten aus dem Bläserwald
Fernweh weckt die Musik der Talking Horns. Denn die musikalischen Schwergewichte für außergewöhnliche Klang-Reisen verlassen oft das weitläufige Gelände des Jazz und bummeln gerne auf dem Basar der Weltmusik. Ihre spielerischen Szenen- und Instrumentenwechsel sind ein voll beladener Zug durch alle Körperchakren. Angetrieben von einer Herde zahlreicher Blech- und Holzblasinstrumente schlagen sie sich in die Presche. Dieser Treck Richtung Soundprärie vermittelt den Eindruck, dass da nicht nur ein Vierergespann, sondern eine ganze Big Band unterwegs ist.
Der instrumentale “Fuhrpark” der Band besteht aus schwerstem Gerät: Bassposaune, Baritonsaxophon, Tuba und Sousaphon für tiefes, grooviges Gelände. Posaune, Alt- , Sopran- und Tenorsaxophon navigieren in entlegene Täler, wo die luftige Bassklarinette und das geschmeidige Euphonium für weitere klangliche Bereicherung sorgen. Hier und da entdeckt man eine flinke Flöte, gefolgt von einer eleganten Basstrompete. Aus Kalebassen, Trommeln und „Funny Instruments“, die zwischen Madagaskar, Sri Lanka und diversen Flohmärkten im Reisegepäck gelandet sind, fließen eigentümlich rollende exotische Rhythmen.
Im Uptempo werden Sequenzen eines Balkan-Thrillers angeschoben und können im allernächsten Moment mit elegischen Passagen wechseln, die wiederum in eine melodische Karawane der afrikanischen Steppe mit arabesken oder fernöstlicher Tonfarben münden. Einmal in Fahrt mutiert der Klangwagen vom fliegenden Sound-Teppich zu einem funky Raumschiff mit körperbetonten Rhythmen. Die Anzahl der Koordinaten ist verblüffend.
Als amüsanter Trip durch die gesamte Jazzliteratur mit neugieriger Spielfreude stossen die Talking Horns auf hohem technischen und musikalischen Niveau zu ohrwurmbesiedelten Ufern. Die kadeiloskopisch in alle Himmelsrichtungen gestreckten Stücke erinneren bisweilen an ausgefeilte tonale Wanderung klassischer Streichquartette. Mit einer gehörigen Portion - im Jazz leider selten gewordener Selbstironie - bleiben sie ihrer Spur treu und verirren sich nicht in lähmender Kopflastigkeit.
Eine akustische Reise, die überall beginnen kann. Wieder heimgekommen wird man das Gefühl nicht los, die halbe Welt bereist zu haben.
talking about Talking Horns
Talking Horns „erzählen“ mit ihren Instrumenten höchst unterhaltsame Geschichten aus der Vergangenheit, der Gegenwart und der Zukunft. Kopf und Bauch werden gleichermaßen bedient: Für Puristen und Schubladen-Denker unerhört. Der/die „Durchschnittshörer/in“ (so es sie denn überhaupt gibt) haben dabei ebensoviel Spaß wie Jazz-Kenner, Freunde der Kammermusik oder jene, die es lieben, wenn es „groovt“.
Das Repertoire wächst beharrlich wie auch die Gemeinde der Freunde akustischer Kunst. Das aparte Erlebnis, musikalische Tiefe ohne Verstärker, Pixel, Pomp und Videoclips zu erreichen, gedeiht besonders in guter akustischer Umgebung: Daher auch der Hang der talking horns, wohlklingende Räume aufzuspüren. Und manches Museum, Industriegebäude oder Burggemäuer wird somit zum Konzertsaal. Also sprechen die vier Männer mit ihren Blech- und Holzinstrumenten durchs Horn. Alle möglichen Facetten von schlichter, manchmal idyllischer Homophonie und kammermusikalischer Qualität bis hin zu komplexer Polyphonie und Poly rhythmik werden in einer für jeden direkt zugänglichen universellen musikalischen Sprache umgesetzt.
Melodien mit Ohrwurmcharakter entfalten sich über raffinierten rhythmisch-harmonischen Grundgerüsten.
Die sich entwickelnde erstaunliche Vieldimensionalität der Stücke erinnert bisweilen an die Struktur ausgefeilter klassischer Streichquartette. Die große Faszination der Talking Horns liegt vor allem darin, dass sie ihren fantasievollen musikalischen Mikrokosmos mit sparsamen Mitteln entfalten: Messer scharfe Bläsersätze wechseln mit lyrischen Passagen und gelegentlich reflektiert der musikalische Horizont auch avantgardistische Kammermusik. Durch permanenten Rollenwechsel erreichen die Talking Horns eine orchestrale Dichte.
Und was bedeutet Jazz für die Talking Horns: „Die vorhandenen Mittel mit all ihren Möglichkeiten kompositorisch zu nutzen, improvisatorisch zu gestalten und zu umspielen.“
Wie schön, dass es für gute Musik kein Verfallsdatum gibt.
Die pure Lust am Spielen
......... Die TALKING HORNS machen das phänomenal.
In ihren Konzerten nehmen sie die Zuhörer mit auf eine spannende, abwechslungsreiche und vor allem humorvolle Reise durch die gesamte Jazzliteratur - von Armstrong bis zur Moderne. Kein Material, das nicht verwertet und elegant eingebaut wird. Da ist nur noch blanke Spielfeude auf höchstem technischen und musikalischen Niveau.
Harry Lintzmeyer, JazzinBonn
Unbezweifelbar Blasmusik aber keine "Dicke-Backen-Musik"
Sicher jazzig, aber keineswegs nur für Jazzohren. Mit Saxophonen, (Bass-) Klarinetten, Posaunen, Hörnern und Tuben gehen die HORNS ans Blaswerk. Groovend, stompend, auch mal einen veritablen Tango einschiebend. Mit Sinn für Schönklang und schrägen Tönen, voll leichtfüssigem Witz und allemal kurzweilig.
Rolf Pirrow, Bad Hersfeld
Selig die Gehörnten.
Trunken macht die Musik der Talking Horns: Das Kölner Quartett schafft vom ersten Ton an eine faszinierende Klangwelt. In komplexen Mustern begegnen und trennen sich die Linien der einzelnen Instrumente, unterlegen sie mit einem feinen Rhythmusgeflecht.....................Ein großartiges Konzert.
taz Bremen 3/04
Blazzmusik - mal ganz anders
......das Begriffe wie Selbsironie und Humor mit musikalischer Unterhaltung harmonieren können, die auch höheren musikalischen Ansprüchen gerecht werden können.
Die Norddeutsche 3/04
Gepflegte Konversation mit dem Publikum
Verdammt sophisticated war das, gespickt mit Selbstironie und feinem Humor, eine Klangwelt kreierend, die natürlich im Jazz wurzelt, aber weit darüber hinaus geht, überaus eingängig, unterhaltend und vor allem groovend ist.
Mittelbayrische Zeitung 3/04
Blasmusik mit Jazz, Klassik, Pop und Rock
Wenn vier Blasmusiker zusammenkommen muß dabei keine herkömmliche Blasmusik entstehen. Da legte das Susaphon mit einer Schnelligkeit und einem Groove einen Rhythmusteppich unter die restlichen Instrumente, das man aus dem Staunen nicht herauskam. Man fragte sich nach dem Konzert, warum überhaupt Rhythmusgruppen mit Gitarre, Bass, Schlagzeug und Percussion notwendig sein müssen. Das Publikum war begeistert.............
Ostfriesischer Kurier 3/04
Unaufdringlich gut - oder die Freude an Musik
Ihr Name ist Programm. Die Talking Horns stehen für sprechende, oder besser noch, erzählende Hörner. Die vier Musiker treten im gut besuchten "klag", sagen schnörkellos und mit erfrischender Selbstironie einen Titel an und legen los. Mehr braucht es nicht, den den die Geschichten, die sie mit ihren Blasinstrumenten erzählen, soll jeder Zuhörer für sich selbst entwickeln. Was dabei rauskommt ? Schöne Geschichten, die dem Publikum gefallen, höchst unterhaltsam und mit Spielfreude pur.
Badische Neueste Nachrichten 11/03
Blow Up the House
Die sprechenden Hörner gehören zu den besten Ensembles der Kölner Musikszene. Die vier hervorragenden Instrumentalisten verzauberten mit ihren Klangstätten Bunker, Kirchen, Rheinbrücken und moderne Architekturen zu Konzerthallen und ernteten damit bei ihrem Publikum immer wieder Begeisterung.
Musik in den Häusern der Stadt 1/03
Wie schön, das es für gute Musik kein Verfallsdatum gibt.
....... reichern ihre abwechslungsreichen, oft witzigen, aber immer spannenden Kompositionen mit jeder Menge Groove an - von Kopflastigkeit keine Spur.
Magazin HiFi-Image
Tempo und Temperament ganz ohne Schlagzeug
An Temperament und Spielfreude gibt es im Jazz nur wenige Gruppen die den Talking Horns aus Köln das Wasser reichen können. Ohne konventionelle Rhythmusgruppe schmettern die "Sprechenden Hörner" selbst knallharten Funk in den Saal.
Melodien mit Ohrwurmcharakter entfalten sich über präzise gezimmerte rhythmisch-harmonische Grundgerüste. Dabei stimmt nicht nur das musikalische Niveau, sondern auch die Show. Die Gruppe spielt, wie ihr die Lungen gewachsen sind und beweist ein Maß an Selbstironie, das im Jazz leider selten geworden ist.
Hessisch-Niedersächsische Allgemeine Zeitung
25.02.24
Bensheim, Wambolter Hof, Beginn 19h00
pipapo-kellertheater.de/vorverkauf/
oder Tel. 06251 8696101